Winter

Winter

Mit dem Rebschnitt wird die Grundlage für das sommerliche Wachstum gesetzt

Der Rebschnitt findet im Winter statt, kurz bevor der Saft in der Rebe aufsteigt. Geschnitten wird im Weinberg allerdings auch im Sommer. Die Weinrebe ist eine mehrjährige Kletterpflanze. An dieser Grundeigenschaft hat sich auch durch jahrhundertelange Züchtung und Selektion wenig geändert. Aus diesem Grund beginnt der Jahreskreislauf des Winzers im Winter mit dem Rebschnitt. Der Rebschnitt sorgt dafür, dass die Holzbildung der Pflanze verringert wird. Er kann auch darüber entscheiden, ob es bei der Ernte mehr oder weniger Trauben mit höherer oder geringerer Qualität gibt.

Rebschnitt im Winter

Knospen, aus denen traubentragende Triebe entstehen, gibt es nur bei einjährigem Holz. Es handelt sich um sogenannte «schlafende Augen», also solche Knospen, die zwischenzeitlich von Rinde halb überwachsen sind. Aus älterem Holz hingegen bilden sich keine Triebe, an denen später Trauben wachsen. Die Kunst beim Rebschnitt besteht nun darin, das ältere Holz so wegzuschneiden, dass die Rebe nicht zu viel in diese Alttriebe investiert. Gleichzeitig müssen so viele Augen erhalten bleiben, dass sich später die erwünschte Anzahl an Trauben bilden kann. Delinat-Winzer benutzen das übrig gebliebene Schnittholz als Dünger im Weinberg.

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Fabian B
Frühling

Frühling

Die Natur erwacht, die Knospen treiben aus. – Zuvor muss aber noch gebunden werden.

Ähnlich wie der Rebschnitt und das Herausziehen des alten Rebholzes aus dem Drahtrahmen gehört das Rebenbinden zu den zeitaufwändigsten Arbeiten im Weinberg. Es erfordert weniger Fachverstand als der Rebschnitt und nicht so viel Kraft wie das Herausziehen des alten Holzes, aber dennoch Erfahrung und vor allem Geschick und Gefühl. Denn die vom Winzer ausgewählten ein oder zwei Fruchtruten je Stock erweisen sich als recht brüchig. Dabei spielt auch die Witterung eine Rolle. So muss man beim Krümmen der Rute sehr behutsam vorgehen, um ein Abbrechen zu vermeiden. Ein solches, immer mal wieder vorkommendes Missgeschick, ist für ein Jahr nicht wieder gut zu machen. Da meist keine Ersatzrute zur Verfügung steht, wird der Rebstock in diesem Jahr keine Früchte tragen. Der Verlust beträgt etwa eine Flasche Wein.

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Fabian B
Sommer

Sommer

Nach der Blüte benötigt die Rebe vor allem viele Sonnenstunden. – Ständige Laubarbeiten sind für beste Qualitäten unabdingbar.

Im Sommer im Weinberg steht für die Winzer die Laubpflege an, die für eine optimale Luftzufuhr der Rebstöcke sorgt und die Gefahr von Pilzbefall durch zuviel Feuchtigkeit verhindert.

Eine optimale Luftzufuhr ist wichtig, damit der Niederschlag auf den Blättern und vor allem auf und zwischen den Trauben schnell trocknet. Geschieht dies nicht, erhöht sich deutlich die Gefahr eines Pilzbefalls ­– ein Albtraum für jeden Weinbauern. Je größer die Trauben werden, je dichter die Beeren aneinanderrücken, desto mehr ist anhaftende Feuchtigkeit zu fürchten. Ein Grund, warum die Laubpflege im Weinberg bis in den August hinein immer wieder auf dem Arbeitsplan steht.

Denn leider ist der Sommer auch die Hochsaison der Krankheiten und Schädlinge. Zum Horrorkabinett der Winzer zählen der echte und der falsche Mehltau sowie andere Pilzerkrankungen. Sind die Reben davon erstmal befallen, muss unbedingt reagiert werden, um den Jahrgang nicht zu gefährden – in Qualität wie Quantität. In solchen Situationen kommen Kupfer und Schwefel, Kräuterpräparate und Pflanzenschutzmittel in Frage, um sich zu wehren.

Um gleich die Gemüter zu beschwichtigen: Kein guter Winzer macht dies ohne Grund und am liebsten setzt er die Mittel in so geringen Mengen wie möglich ein. Aber der Weinbauer kämpft um seine Ernte, seinen Ertrag und nicht selten um seine Existenz. Dabei muss man genau unterscheiden, welche Mittel von welchen Winzern eingesetzt werden. Denn abhängig davon, ob es sich um biodynamisch arbeitende, um Bio zertifizierte oder konventionelle Winzer handelt, fallen die zugelassenen Mittel verschieden aus. Allerdings ist das noch einmal ein Thema für sich.

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Fabian B
Herbst

Herbst

Handlese als Distinktionsmerkmal

Warme Tage und kühle Nächte geben den Trauben eine ganz besondere Aromatik. – Nun gilt es den optimalen Erntezeitpunkt zu finden. Für die Trauben und den Weinberg insgesamt weitaus schonender ist die manuelle Weinlese. Dabei werden ganze Trauben mit Stielen und Stängeln abgeschnitten und in Bütten zu einem Sammelpunkt getragen. Ein bedeutender Vorteil der Handlese ist das selektive Vorgehen. Dabei geht es nicht nur um das Aussortieren ungeeigneter Beeren. Man kann auch umgekehrt nur diejenigen Beeren selektieren, die gerade richtig reif sind. Dies ist ein sehr wichtiges Vorgehen, will man in demselben Weinberg mehrmals lesen (auf Französisch tri), um z. B. Weine unterschiedlicher Süssegrade zu erzielen. Stiele und Stängel (= Rappen) spielen mittlerweile gerade bei der Rotweinerzeugung zunehmend eine Rolle. Vor allem im Burgund werden die Rappen mitgeerntet und mitvergoren, um dem Wein mehr Frische zu verleihen. Auch für die Produktion von Champagner werden nicht abgebeerte Ganztrauben benötigt.

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Fabian B